Der optimale Puls für deine Trainingsplanung.

Der Maximalpuls

Zahlreiche Artikel und Trainingsratgeber beschäftigen sich mit unseren Pulswerten und welche als am besten gelten. Der Puls ist seit einigen Jahren bereits der Messparameter im Training – doch gibt es das überhaupt, einen optimalen Puls?

Möchte ich mein Training pulsgesteuert absolvieren brauche ich zunächst einen Maximalpuls, an dem ich mich im folgenden orientieren kann.

Die maximale Herzfrequenz ist eine individuelle Größe. Man kann ihn nicht zielgerichtet trainieren noch dient er als Gradmesser für die Leistungsfähigkeit. Ein trainierter Mensch kann aber im Regelfall vor Leistungsabbruch eine höhere Herzfrequenz erreichen als der Untrainierte. Allgemeine Faustformeln geben hierbei meist nur eine grobe Annäherung. Mit einer Leistungsdiagnose, je nach Ambitionen eine sinnvolle Investition, bin ich hier auf der sicheren Seite.

Der Ruhepuls

Aufschluss über unseren Leistungszustand gibt eher der Ruhepuls. Am besten wird er morgens gemessen. Der Ruhepuls verändert sich durch den Trainingszustand. Je größer und schlagkräftiger unser Herzmuskel durch regelmäßiges sportliches Training wird, desto niedriger wird die benötigte Schlagfrequenz. Während sich ein „normaler“ Ruhepuls bei ca. 70 Schlägen/Minute befindet, findet man bei herzgesunden Ausdauerathleten einen Ruhepuls von oft unter 50 Schlägen/Minute.
Prozentual kann ich nun meine Trainingswerte berechnen.

Unser Puls gibt Aufschluss über Trainingszustand und momentane Belastung und liefert definitiv einen wertvollen Beitrag zur Trainingssteuerung.

Optimal kann ein Puls jedoch nie sein – zahlreiche externe wie interne Größen nehmen Einfluss auf die Herzfrequenz, neben der physischen Belastung.

Einflüsse auf den Puls

Was beeinflusst meinen Puls?

Neben Alter, Geschlecht und Trainingszustand, die ja in den meisten Formeln berücksichtigt werden bleiben da noch einige übrig.

Unsere Psyche beeinflusst unsere Herzfrequenz – Das Herz gilt als unser „emotionaler Muskel“. Wer kurz vor dem Wettkampf am Start steht, je nach Sportart plötzlich vielleicht noch alle Augen auf sich gerichtet sieht, kennt das Gefühl nur zu gut. Man hört für einen kurzen Moment eigentlich nur noch den Puls im Ohr, und zwar rasend.

Unser aktueller Gesundheitszustand, das Hormonsystem, Medikamenteneinnahme und selbst Muskelkater führt zu einer Veränderung der Herzfrequzenz.

Auch unsere Umgebung hat Einfluss. Geländebeschaffenheit, Höhe und Außentemperatur verzerren häufig unsere berechneten Werte.
Große Hitze und hoher Schweißverlust bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme kann unseren Puls schnell um 10-15 Schläge/min in die Höhe treiben. Eine Erhöhung der Körperkerntemperatur führt ab einem empfindlichen Wert zum cardiavascular drift, also eine Steigerung der Herzfrequenz bei geringerem Schlagvolumen. Dies führt häufig zu frühzeitigem Leistungsversagen.

Um den Puls auch weiterhin als wertvolle Messgröße einsetzen und deuten zu können, sollte ich ihn mit anderen Parametern verbinden.
Die Körperkerntemperatur ist, im Vergleich zum Puls, eine sehr konstante Größe mit nur geringen Schwankungen. Eine Erhöhung der Körperkerntemperatur führt aber ab einem empfindlichen Wert zum kardiovaskulärem Drift, was mit Leistungseinbüßen bis hin zum kompletten Leistungseunbruch führen kann. Wenn ich meine Temperatur während dem Training überwache, kann ich das vermeiden und vorbeugen.
Zusätzlich kann die Herzratenvariabilität in die Trainingsplanung eingebunden werden, um Übertraining zu vermeiden und den Regenerationsstatus des Körpers abzufragen.

Author

  • Johannes Kreuzer

    Dr.-Ing. Johannes Kreuzer is co-founder and CEO of cosinuss°. He studied electronical engineering with the focus on medical electronics at the TUM (Technical University of Munich, Germany).